Muttermale: Das steckt hinter den Hautflecken

Sympathische Hautflecken oder gefährliche Hautveränderung? Tauchen plötzlich viele Muttermale auf oder verändern sich diese, sollten Sie aufmerksam werden – das steckt dahinter.

Muttermale: gutartig oder bösartig?

Auf nahezu jeder Haut sind sie zu finden: Muttermale. Die meist bräunlichen, irgendwie doch sympathischen Flecken sind in der Regel gutartig und machen eine jede Haut einzigartig. Dennoch sollten Sie Muttermale gut beobachten. Denn: Neben sympathischen Hautflecken gibt es auch sogenannte maligne Melanome (schwarzer Hautkrebs).

Wann sind Muttermale gefährlich?

Muttermale können gefährlich werden, wenn sie sich in Größe, Form und Farbe stark verändern. Dermatologen sprechen dann von einem sogenannten dysplastischen Nävus. Dabei handelt es sich um ein ungewöhnliches, aber noch gutartiges Muttermal, das vermehrt atypische Zellen bildet. Es ähnelt einem malignen Melanom, weshalb dann ein erhöhtes Risiko für eine bösartige Hautveränderung besteht.

Muttermale untersuchen: Die ABCDE-Regel

Um gefährliche Muttermale frühzeitig zu erkennen, sollten Sie Ihre Haut regelmäßig auf Veränderungen untersuchen. Um dabei auffällige Hautveränderungen zu entdecken, können Sie sich an die ABCDE-Regel halten. Sie zeigt Ihnen, auf welche Merkmale Sie bei der Kontrolle achten sollten.

 

Um diese Merkmale geht es:

A. Asymmetrie: Welche Form hat Ihr Muttermal? Achten Sie besonders auf Flecken, die nicht gleichmäßig rund oder oval aufgebaut sind.

B. Begrenzung: Wie ist es begrenzt? Beobachten Sie vor allem Muttermale mit unscharfen Begrenzungen oder unregelmäßigen Ausfransungen.

C. Farbe (Colour): Welche Farbe hat Ihr Muttermal? Hautflecken mit mehreren Farbnuancen können bedenklich sein.

D. Durchmesser: Wie groß ist es? Muttermale ab einem Durchmesser von 5 Millimetern sollten beobachtet werden.

E. Erhabenheit: Können Sie das Muttermal ertasten? Besonders vorgewölbte und erhabene Muttermale können kritisch sein.

 

Sie wollen Ihre Haut fachgemäß untersuchen lassen? Oder haben ein auffälliges Muttermal entdeckt? Fragen Sie eine Hautärztin bzw. einen Hautarzt um Rat. Bei einem sogenannten Hautkrebs-Screening wird Ihre Haut genau untersucht. Gegebenenfalls werden auffällige Muttermale dann chirurgisch entfernt.

Muttermal entfernen: Diese Möglichkeiten gibt es

Ein Muttermal können Sie bei der Hautärztin bzw. beim Hautarzt entfernen lassen. Handelt es sich dabei um eine rein kosmetische Behandlung, ist es möglich, sich das Muttermal per Laser entfernen zu lassen. Soll ein Muttermal aus medizinischen Gründen entfernt werden, wird dies meist unter lokaler Betäubung weggeschnitten. Aber keine Sorge: Beide Eingriffe sind relativ unkompliziert.

Muttermale: Die Hintergründe

Was genau ist eigentlich ein Muttermal? Was ist der Unterschied zu einem Leberfleck und warum entstehen diese Hautveränderungen überhaupt?

Was ist ein Muttermal?

Die Bezeichnung Muttermal (Nävus) ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl an Hautveränderungen, die sich in Form, Farbe und Größe unterscheiden können. Generell sind Muttermale (Nävi) als braune bis schwarze, manchmal aber auch als rötliche oder sogar bläuliche Hautflecken, zu erkennen. Sie können an unterschiedlichen Stellen des Körpers auftreten. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine gutartige Fehlbildung der Haut: eine Wucherung von pigmentbildenden Zellen.

 

Was ist der Unterschied zwischen Muttermalen und Leberflecken?

Zwischen Muttermalen und Leberflecken besteht im Grunde kein dermatologischer Unterschied. Die Bezeichnung Muttermal ist darauf zurückzuführen, dass einige Babys bereits mit Hautmalen zur Welt kommen und diese, dem Namen zufolge, von der Mutter vererbt wurden. Natürlich können aber auch die Gene des Vaters zur Ausprägung derartiger Hautflecken führen. Durchgesetzt hat sich die Bezeichnung Muttermal allerdings trotzdem.

Plötzlich viele Muttermale?

Viele Muttermale entwickeln sich erst im Laufe der Zeit. Zudem können sich bereits bestehende verändern – sich vergrößern, sich erheben, heller oder dunkler werden.

Wie entstehen Muttermale?

Muttermale entstehen durch eine Anhäufung und Vermehrung von pigmentbildenden Zellen. Dabei lässt sich zwischen zwei Arten unterscheiden:

  • Melanozyten: Meist handelt es sich bei Muttermalen um eine Anhäufung von Melanozyten. Das sind Zellen, die den Hautfarbstoff Melanin bilden und an umliegende Zellen abgeben. Sie sind unter anderem für die Bräunung unserer Haut verantwortlich.
  • Nävuszellen: Zudem können Muttermale auch aus einer Ansammlung von Nävuszellen entstehen. Sie sind eng mit den Melanozyten verwandt, produzieren ebenfalls Melanin, können den Hautfarbstoff allerdings nicht an umliegende Zellen abgeben.

Wandern Melanozyten oder Nävuszellen vom Körper in die Haut, lagern sie sich dort ab und vermehren sich. Gelangen die Zellen in die obere Lederhaut, werden Muttermale sichtbar.

Ursachen: Warum entstehen Muttermale?

Die genaue Ursache von Muttermalen ist nicht eindeutig belegt. Generell spielen die genetische Veranlagung, die hormonelle Lage und UV-Licht eine große Rolle.

Muttermal juckt? Bitte nicht kratzen!

Ihr Muttermal juckt? Zunächst ist das kein Grund zur Sorge. Treten die Symptome allerdings regelmäßig auf oder beginnt die Haut zu stechen und zu brennen, sollten Sie mit diesen Beschwerden eine Hautärztin bzw. einen Hautarzt aufsuchen.

Wichtig: Auch wenn das Muttermal juckt, sollten Sie nicht kratzen. So können Sie Blutungen und vor allem schmerzhafte Entzündungen vermeiden. Haben Sie ein Muttermal versehentlich aufgekratzt, versuchen Sie die Wunde vor Schmutz und Bakterien zu schützen. Zudem ist dann ein zusätzlicher UV-Schutz empfehlenswert.

Muttermale brauchen einen Sonnenschutz!

Schützen Sie Ihre Haut durch einen zuverlässigen UV-Schutz. Denn: UV-Strahlen stehen im Zusammenhang mit der Entwicklung von schwarzem Hautkrebs.

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